Aus der Sportwelt
Auf dieser Seite informieren wir unkommentiert über Interessantes aus der Sportwelt (Disziplinen, Persönlichkeiten, Verbände und Sachverhalte), die über die reinen Informationen zu RKS Phoenix Mutterstadt hinausgehen.
Hallenweltrekord von Rüdiger Weber (M 60) von TuS Eintracht Wiesbaden im Hochsprung
Bei den DM der Senioren in Dortmund sprang der Athlet 1,81 m hoch (WR).
Herzliche Glückwünsche zu dieser außergewöhnlichen Leistung.
Kleine Sensation!
Yemisi Ogunleye holt bei Hallen-WM Silber im Kugelstoßen!
... und dann noch Gold bei Olympia mit exakt 20,00 m!!
Es war seit vielen Monaten nicht zu übersehen, dass Yemisi Ogunleye „ein Pfund drauf“ hat. Ihre deutlichen Leistungssteigerungen in der letzten Zeit waren geradezu phänomenal. Nach 19,44 m im Jahr 2023 in der Qualifikation der WM in Budapest, verbesserte sie sich zu Anfang der Hallensaison auf 19,57 Meter, um nun in Glasgow gleich die 20-m-Grenze (mit 20,19 m) zu übertreffen.
Die Sportler von RKS Phoenix Mutterstadt gratulieren der tollen Sportlerin zum Gewinn der WM-Silbermedaille (einer Medaille, die dem DLV guttut, ihn aber nicht zu der irrigen Meinung verführen sollte, dass nun alles, was er macht und gemacht hat, gut ist).
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass unser Trainer Kurt Büttler vor etlichen Jahren das Talent von Yemisi Ogunleye entdeckt und gefördert hat.
Die Athletin war übrigens als Jugendliche von der TSG Haßloch bereits RKS-Sportlerin des Jahres für den Verband Rheinland-Pfalz.
Hierzu eine kleine Rückblende zu der Sportlerin
in ihrer Zeit bei der TSG Haßloch
(Bericht ihres damaligen Trainers Kurt Büttler)
In Schwegenhein begann Yemisi Ogunleye als Schülerin mit dem Turnen. Da sie für die Deutschen Meisterschaften des DTB im Sechskampf in der Teildisziplin Kugelstoßen gute Leistungen benötigte, begann sie bei Kurt Büttler mit einem zielführenden Training. Aus den alten Unterlagen ist ersichtlich, dass sie beim ersten Test mit der 3-kg-Kugel 7,50 m stieß. Das Talent der Sportlerin offenbarte sich schon nach vier Trainingseinheiten (nun 9,50 m). So war der Weg geebnet für den zweiten Anlauf zur Qualifikation für die DTB-Mehrkampfmeisterschaften, wo sie dann auch prompt eine vordere Platzierung erreichte.
In der Folgezeit entschied Yemisi Ogunleye auch in der Leichtathletik viele Meisterschaften für sich. Nach und nach entwickelte sich das Kugelstoßen zu ihrer Lieblingsdisziplin. U.a. verbesserte sie den Pfalzrekord der WU18 auf 16,48 m. Meisterschaftsplatzierungen bei den Süddeutschen, den Rheinland-Pfalz- und den Pfalzmeisterschaften folgten. Yemisi nahm an Ländervergleichskämpfen in Frankreich und Luxemburg teil.
Bereits zu dieser Zeit sagte ihr Trainer Kurt Büttler eine ausgezeichnete sportliche Zukunft voraus.
Auch der Rasenkraftsport machte ihr viel Spaß. Mit dem 5-kg-Stein wurde sie mehrmals Deutsche Meisterin in der Halle. Bei einer solchen Gelegenheit wurde Yemisi mit dem Ehrenpreis der Stadt Erfurt für die beste Tagesleistung geehrt. Auch in der Freiluft war die Sportlerin RKS-Abonnementsmeisterin im Nachwuchsbereich.
Somit war es nur eine (kurze) Frage der Zeit, bis die Athletin im Kugelstoßen in den LVP-D- Kader sowie in den DLV Bundeskader C aufgenommen wurde.
Nach vier wichtigen Aufbaujahren bei Kurt Büttler wurde entschieden, dass die Athletin zur gezielten Weiterentwicklung in einem gutsortierten Großverein wechselt. Dies gelang ihr bei und mit der MTG Mannheim in ausgezeichneter Weise.
Sie sympathische Yemisi und ihr erster Trainer Kurt Büttler haben auch nach vielen Jahren immer noch Kontakt. Dies ist leider nicht bei allen Spitzenathleten der Fall, die oft ihre Entdecker und ersten Förderer längst vergessen haben.
Senioren-Hallensportfest in Ludwigshafen (10.02.2024)
Weltrekord über 60 m Hürden bei den W 45
durch Jennifer Gartmann (LG Westerwald) in 8,7 sec!
Deutscher Rekord über 60 m Hürden bei den M 55
durch Gene Allen (TV Dietenhofen) in 8,73 sec!
Blick in eine bessere deutsche Leichtathletikzeit!
Equipe Saar Deutsche Mannschaftsmeisterin
Margret Klein-Raber führt Team zum Sieg!
Bei der Team-DM der Seniorenmannschaften am 26. August 2023 in Troisdorf feierte die EQUIPE Saar in der Klasse W40 einen klaren Sieg. Die Startgemeinschaft, die aus den Vereinen LC Rehlingen, TuS 1869 Neunkirchen und LAC Saarlouis besteht, erzielte 5.910 Punkte. Auf Platz zwei folgte der SSV Ulm mit 5.381 Punkten vor der Leichtathletik-Gemeinschaft Neiße mit 5.346 Punkten. Die EQUIPE Saar hatte den Titel bereits 2017 gewonnen; im vorigen Jahr landete sie auf dem Bronzeplatz. Dieses Jahr schien der Sieg schon nach der Qualifikationsrunde in Reichweite. Von allen Bewerberteams hatten die Saarländerinnen am 4. Juli mit 5.744 Zählern die meisten Punkte. Die Steigerung in Troisdorf kam nicht von ungefähr. Mit 13 Frauen am Start, darunter zum 10. Mal Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, stellten sie die mit Abstand größte Mannschaft. Dadurch konnten sie in allen fünf Disziplinen eine dritte starke Athletin einsetzen. Da jeweils nur zwei Frauen in die Wertung eingingen, gaben ihnen die Reserve-Starterinnen Sicherheit. Auch eine Reserve-Mannschaft über 4x100 Meter trug dazu bei, das Risiko eines Null-Punkte-Ergebnisses zu vermeiden. „Das war für unseren Erfolg ausschlaggebend“, versicherte Margret Klein-Raber, die Hauptverantwortliche der Startgemeinschaft. „Ein Schlüssel zum Erfolg und zur erfreulichen Teamleistung war auch die Motivation durch die Ministerpräsidentin. Wir sind stolz auf unsere Leistung und genießen das Gemeinschaftserlebnis.“
Die höchsten Punktzahlen – mehr als 500 Punkte – trugen Werferinnen und Weitspringerinnen bei. Im Kugelstoßen belegten Fiona Poppe von Bachhaus, Jeannette Kirch und Simone Hutmacher-Maßong die ersten drei Plätze. Gleiches gilt für die Diskuswerferinnen mit Jeannette Kirch, Margret Klein-Raber und Anke Rehlinger. Die Weitspringerinnen Judith Krauß und Fiona Poppe von Bachhaus erzielten mit 4,26 bzw. 4,22 Metern ebenfalls mehr als 500 Punkte. Prominentester Fan der Rehlinger war Senior Gerhard Adams. (Die angehängten Fotos zeigen die Mannschaft vor und nach dem Wettkampf, die drei Diskuswerferinnen (v.l.) Jeannette Kirch, Margret Klein-Raber, Anke Rehlinger, Gerhard Adams und Judith Krauß).
Team-DM Seniorinnen W40 am 26.08.2023 in Troisdorf
Mannschaftsergebnis:
1. Startgemeinschaft Equipe Saar 5.910 Punkte
2. SSV Ulm 1846 5.381 Punkte
3. LG Neiße 5.348 Punkte
4. HNT Hamburg 5.345 Punkte
Einzelleistungen der EQUIPE Saar:
Disziplin |
Name |
Verein |
Leistung |
Punkte |
100 m |
Fiona POPPE VON BACHHAUS |
LAC Saarlouis |
14,81 s |
438 |
|
Judith KRAUß |
LC Rehlingen |
15,00 s |
424 |
|
Kirstin HOCHSTRATE |
TuS Neunkirchen |
15,06 s |
(420) |
800 m |
Claudia SEEL |
LC Rehlingen |
2:42,82min |
481 |
|
Bele BASTIAN |
LAC Saarlouis |
2:46,23min |
465 |
|
Silke HEIDENMANN |
TuS Neunkirchen |
3:04,8 min |
(386) |
4x100 |
Fiona POPPE VON BACHHAUS – Bele BASTIAN – Judith KRAUß – Kirstin HOCHSTRATE |
EQUIPE Saar 1 |
57,25 s |
1.034 |
|
Christel NEY – Beatrix FLESCH – Galina MARX – Silke HEIDENMANN |
EQUIPE Saar 2 |
67,23 s |
(699) |
Weitsprung |
Judith KRAUß |
LC Rehlingen |
4,26 m |
509 |
|
Fiona POPPE VON BACHHAUS |
LAC Saarlouis |
4,22 m |
505 |
|
Silke HEIDENMANN |
TuS Neunkirchen |
3,54 m |
(418) |
Kugelstoß |
Fiona POPPE VON BACHHAUS |
LAC Saarlouis |
10,00 m |
518 |
|
Jeannette KIRCH |
LAC Saarlouis |
9,55 m |
498 |
|
Simone HUTMACHER- MAßONG |
LC Rehlingen |
9,00 m |
(474) |
Diskuswurf |
Jeannette KIRCH |
LAC Saarlouis |
30,50 m |
524 |
|
Margret KLEIN-RABER |
LC Rehlingen |
29,58 m |
514 |
|
Anke REHLINGER |
LC Rehlingen |
28,65 m |
(504) |
Lutwin Jungmann
Etzelweg 34
66780 Rehlingen-Siersburg
Tel.:06835-4453
Mobil: 0175 7755541
Magister-Glöckner-Pentathlon
Das darf nicht vergessen
werden!
Der Österreicher Georg Glöckner (1919 - 2006) hat dafür gesorgt, dass eine der wichtigsten und attraktivsten Wurfwettkämpfe (der Werfer- oder Wurf-Fünfkampf bzw. Weight-Pentathlon) - in Europa und später auch in Deutschland - bereits ab 1988 zu einem nicht mehr wegzudenkenden wesentlichen Element der Seniorenleichtathletik wurde.
Lange bevor die Leichtathletik in Europa "den Braten gerochen" und auf den "fahrenden Zug aufgesprungen ist", wurden bei LSW und WTC (World Throwers Club) diese anspruchsvollen Mehrkämpfe durchgeführt.
Mit diesem Mehrkampf, der bei LSW und WTC im Gegensatz zur Leichtathletik übrigens nicht nur für Senioren ab AK 35 angeboten wird, werden die großen Lücken, die diesbezüglich in der Leichtathletik mittlerweile entstanden sind, auch weiterhin geschlossen.
Das sportliche Vermächtnis von Georg Glöckner hat der engagierte Wurfpromotor Franz Kastenberger aus Purgstall (Österreich) nachfolgend kurz dargestellt, ohne indes alle Verdienste des umtriebigen Magisters auch nur annähernd mitteilen zu wollen.
Weilburger Tageblatt
Versuch einer freien Übersetzung
MERRIK BOUSFIELD
1949-2006
Leider muss ich mitteilen, dass Merrick plötzlich während eines Trainings in seinem Verein Liverpool Pembroke am 7. Dezember verstorben ist.
Merrik war Steuerberater und wohnte lange Jahre in Formby. Seine große Liebe außerhalb der Familie war sein Sport. Für seinen Verein warf er alles, was er in die Hand bekommen konnte.
Vor zehn Jahren konnte ich ihn überreden mich nach Tata zu begleiten, um an den Werfer-Weltmeisterschaften teilzunehmen, die die Ungarn gerade aus Österreich von Georg Glöckner übernommen hatten.
Ich kann mich noch gut an die Ankunft im Keleti Bahnhof in Budapest erinnern und die Entdeckung, dass wir es fertig gebracht hatten, die Karte zu verlieren, obwohl wir noch nicht einmal eine Stunde im Land waren, und an Merricks Entsetzen, als er den Zustand unseres „Gefährtes“ sah.
Merricks Moral bekam noch einen Knick, als wir das Trainingslager nicht finden konnten, irgendwann kamen wir an, und als der Wettkampf begann, war alles vergessen und Merrick genoss das ungarische Erlebnis.
Danach war er regelmäßig in Tata und Mülheim und trotz harten Wettkämpfen sehr erfolgreich, er ist immer noch im Speerorama der Inhaber der „weltbesten Leistung“.
Weitere internationale Wettkämpfe folgten in Wels (Österreich) und in diesem Jahr in Jüterbog. Und wieder zeichnete er sich aus, in dem er eine große Anzahl Medaillen nach Hause brachte.
Er war auch Mitglied beim TSV Medelby, für den er bei Meisterschaften und Einladungswettkämpfen startete. Sein Enthusiasmus und sein Einsatz werden dort schmerzlich vermisst werden.
Wir sollten nicht seine begnadete Arbeit hinter den Kulissen vergessen, Treffen und wöchentliche Trainerarbeit für seinen Verein Liverpool Pembroke.
Das alles führte dazu, dass er eingeladen wurde Werfer auf der Isle of Man zu betreuen und dem Team bei der Herausforderung in Island und später auf den Shetland Inseln beizustehen.
Natürlich wird dieser kompetente Trainer in höchstem Grade von der Gemeinschaft der Athleten vermisst werden.
Als langjähriger Wegbegleiter und Freund werde ich ihn ebenfalls sehr vermissen.
Merrick hinterlässt seine Frau Val, die ihn bei seinen Unternehmung oft begleitete, und einen Sohn und eine Tochter.
Hugh Richardson
Präsident des WTC, World Throwers Club
Wir stimmen mit dem Gesagten völlig überein, Merrick war ein außergewöhnlicher Mensch. Er war nicht nur ein großer Wettkämpfer, sondern auch ein Motivator und ein Freund. Nichts konnte seine Begeisterung mindern. Er war immer der Erste der gratulierte, anderer Leistung anerkannte und sich bedankte.
CM, Colm Murphy, für die Werfervereinigungen Irland (HTC - Hibernian Throwers Club) und Südostengland (SECTA – South-East-Counties-Throwers-Assosiation)
"Lampis" vom 08.09.2022
Geschrieben von Axel Hermanns
Leichlingen/Krefeld, 08. September 2022:
Knapp daneben ist auch vorbei. Es war freilich in unserem gestrigen Beitrag auch nur eine rein gefühlsmäßige Mutmaßung, dass Diskuswerfer Olaf Többen (*1962) von der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen beim 17.Springer- und Werfertag mit seinen 48,14m einen neuen Stadionrekord im Sportzentrum Balker Aue in Leichlingen aufgestellt haben könnte. Deshalb machten wir uns bei LTV-Abteilungsleiter und Chef-Organisator Manfred Schmitz über verschiedene Kommunikationsmedien sachkundig.
Kurzum: Dieser Rekord bleibt zumindest für ein weiteres Jahr im Besitz von Gerhard Zachrau (*1949) aus Mutterstadt, den der Wurf-Allrounder 2010 mit 49,08m aufgestellt hat.
Ultrasteinstoßen mit dem 50-kg-Block
Gerade ist sie vorbei, die EM. Nein, gemeint ist nicht die überaus sehenswerte Version in München, sondern die des LSW und WTC in Jüterbog bei Berlin, die man als nicht weniger stimmungsvoll bezeichnen darf. Sicherlich nicht so groß und aufwendig wie in München, aber nach mehr als 3 Jahren auch Corona-bedingter Abstinenz konnten die Anhänger der „außergewöhnlichen Wurfsportarten“ endlich wieder ihr internationales Highlight begehen. Vom 05. bis 07. August 2022 erfreuten sich mehr als 80 vornehmlich der etwas älteren Generation zugehörige Sportler und Sportlerinnen aus Ungarn, Tschechien, Polen, Luxemburg, Litauen und natürlich Deutschland bei (meist) bestem Wetter an den spannenden Wettkämpfen. Die hervorragende Organisation des Events und bestens vorbereitete Sportstätten (übrigens zum ersten Mal bei einer LSW-Veranstaltung mit elektronischer Weitenmessung bei Schleuderball und Keulenwurf) sorgten ebenso für unvergessliche Tage wie die Freude vieler Athleten am langersehnten Wiedersehen mit den alten Kontrahenten und dem sportlich-fairen Wettstreit, die „3. Halbzeit“ natürlich einbezogen.
Gerne hätte der gastgebende LC Jüterbog mit dessen sportlichen Leiter Ernst Troelenberg an der Spitze eine etwas höhere Teilnehmerzahl gesehen, doch wegen des Ukraine-Konflikts kamen natürlich keine Russen und Ukrainer und auch die Polen und Ungarn waren nicht so stark vertreten wie sonst. Ebenso fand nur ein Litauisches Trio den Weg ins Brandenburgische und die Briten fehlten möglicherweise immer noch wegen der (finanziellen?) Folgen des Brexits. Zudem: Corona schreckt immer noch viele insbesondere der älteren Athleten. Und nicht zuletzt müssen, trotz reduzierter Startgebühren, viele Sportler den Groschen umdrehen, handelt es sich hier doch um wirklich reinen Amateursport, ohne Sponsoren und staatliche Unterstützung.
Kommen wir nun zum einzigen „heimischen“ Teilnehmer an dieser EM, leider auch einer der wenigen in den jüngeren Altersklassen: Ruben Loew aus Weilmünster, der bei den LSW-Wettkämpfen für RKS-Phoenix Mutterstadt startet.
Riege 1 mit Dario Jaske vom SC Osterbrock
Da oftmals die Konkurrenz in der eigenen Altersklasse M 20 (der „Aktivenklasse“) fehlte, blieb bei den Wettkämpfen meist nur der Vergleich mit den allerdings bärenstarken Teilnehmern der M40 und M45 aus Polen und Tschechien, die, weil auch die gleichen Wurfgewichte verwendet werden, eine gemeinsame Riege bildeten.
Bei einigen Disziplinen wurde diese Riege in der M 20 durch Starter des SC Osterbrock und des gastgebenden LC Jüterbog verstärkt, in der M45 auch durch Starter des TuS Griesheim.
Zwischenbilanz
Leider ein gewohnter Zustand für Ruben Loew: Wenn keine Gegner da sind, ist der Sieg leicht errungen, aber auch in den Wettbewerben mit direkten Konkurrenten konnte er sich durchsetzen und brauchte auch den Vergleich mit den älteren, erfahrenen Athleten nicht zu scheuen. Davon zeugen einige gute Platzierungen in der Hauptklasse, der Wertung aller Teilnehmer, die mit identischen Gewichten werfen. Insgesamt bleibt aber ein etwas ernüchterndes Fazit: Zwar Siege in seinen „Kerndisziplinen“ Keulenwurf (65,87 m, fast 10 m vor dem 2.) Steinstoss-3-Kampf und Kugelwurf-3-Kampf („Speerorama“) mit 70,77 m (ebenfalls 8 m vor dem Zweitplatzierten), aber keine neue persönliche Bestleistung oder gar Rekorde, die für große Freude gesorgt hätten. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass zum Einen nach wie vor ein berufsbedingter Trainingsrückstand (leider fehlen für „Randsportarten“ interessierte Sponsoren, da geht es wohl vielen Athleten so), zum Zweiten ein Muskelbündelriss im Oberschenkel gerade in der Vorbereitungsphase im Mai mit dadurch bedingter Zwangspause, der bis in den Juli hinein eine zielgerichtete Vorbereitung für Ruben Loew verhinderte. Die Teilnahme an der EM hing damit bis zuletzt am seidenen Faden und kam damit einem „Kaltstart“ gleich. (Lediglich 2 – 3 Trainingseinheiten mit dem Weilmünsterer Vereinskamerad und Hammerwerfer Sebastian Arnold waren vorab möglich.).
Und unter diesen Umständen waren die erzielten Leistungen durchaus ansprechend. So hieß die Ausbeute 15 x Gold in der Klasse M20: „Mir wäre lieber, ich hätte
stattdessen auch 3 x Silber und 5 x Bronze. Auch über 4. Plätze hätte ich mich gefreut, denn dann wüsste ich, dass auch die goldenen ehrlich verdient sind und dass unser Sport auch in den jungen
Altersklassen wirklich lebt“ darf hier Ruben Loew zitiert werden.
Igmander (ungarischer Hammer)
Bleibt zu hoffen, dass ein baldiges Ende der Corona-Pandemie und des Konflikts in der Ukraine und Russland die Teilnehmerzahlen bei der nächsten LSW & WTC-EM wieder deutlich in die Höhe treiben werden und dass sich im Aktiven-Bereich auch einmal die vielen durchaus vorhandenen in der Leichtathletik und im Rasenkraftsport beheimateten „Gaststarter“ zu einem Besuch entschließen. Und natürlich sind auch weiterhin „Neulinge“ und „Quereinsteiger“ gerne gesehen.
Fazit:
Es war (wieder) ein unvergessliches Erlebnis, die Sportler und Sportlerinnen in wahrhaft Olympischem Geist vereint zu sehen, wetteifernd, kameradschaftlich, feiernd.
Wer einmal diesen „Spirit“ erlebt hat, wird ihm als wirklich Sportinteressierter schnell erliegen. Zum Abschied bedankte (!) sich das Kampfgericht der Riege 1, darunter ein DLV-Kampfrichter, für die 3 schönen Wettkampftage! Da können die Sportler wahrlich nicht viel falsch gemacht haben!
Ruben Loew beim Keulenwurf
Nachstehend Ruben Loews Leistungen in der Übersicht (Stand 24.08.22, vorläufige Ergebnisliste, Mannschaftsergebnisse liegen noch nicht vor);
In der Klasse der M 20 war er immer 1.
Hauptklasse:
Shotorama 49,99 m 3 - Schockorama 53,68 m 4. – Athletik-Zweikampf 103,67 m 2. - Speerorama 70,77 m 1. – Athletik-Dreikampf 174,44 m 2. - Keulenwurf 65,87 m 1. - Schleuderball 50,10 m 3. - Diskus Griechisch 15,47 5. - Igmander 14,65 m 4. - Historisches Gewicht 6,26 m 7. - Steinstoß-3-Kampf 28,65 m 1. - Gewichtwurf 3-Kampf 37,70 m 3. - Ultrastein 50 kg 3,31 m 4. - Ultrastein-Duathlon 8,07 m 2. Strongest Man 1788 P 4.
PS:
WTC bedeutet „World Thrower’s Club“, vertreten hauptsächlich in Ungarn und Großbritannien
Weitere Informationen zum LSW auf der Web-Seite www.LSWSpezialsport.de, dort auch unter „Ergebnisse“ die kompletten Leistungen der EM in Jüterbog, inklusive der Mannschaftsergebnisse.
von H. G. Gref
Eine sportaktive Ministerpräsidentin!
Überraschung bei dem Deutschen Teammeisterschaften im Rasenkraftsport
Dissen: 09.07.2022: Die RG Mutterstadt-Haßloch in der Besetzung Alessandro Minella, Dennis Lux, Daniel Bub, Omar Alqawati und Yanik Braun holte mit 10.132 Punkten die Deutsche Vizemeisterschaft, knapp hinter TV Langenbrand (10.362 P.).
In den Einzelwettkämpfen belegte in der Klasse bis 77 kg Yanik Braun drei Mal Platz 2 (Hammer - 35,39 + Stein - 6,75 + 3-Kampf - 1.811 P.). Im Gewichtwerfen siegte er mit 17,43 m. Sogar gleich zwei Athleten der RG konnten sich in der Klasse bis 83 kg weit vorne platzieren: Omar Alqawati wurde zwei Mal 3. (Hammer und Dreikampf mit 52,68 m und 2.201 P.) sowie 2. im Gewichtwerfen (20,30 m). Im Steinstoßen wurde er 5. (6,80 m).
Daniel Bub belegte im Hammer und im Dreikampf jeweils Rang 4 (46,04 m und 2.088 P.). Im Steinstoßen wurde er mit 7,93 m Vizemeister. Im Gewichtwerfen wurde er 5.
Dennis Lux wurde in der Klasse bis 90 kg vier Mal 5. (36,84 + 15,68 + 7,25 + 1.806 P.).
Alessandro Minella (Klasse bis 98 kg) wurde zwei Mal 3. (Hammer - 49,51 m + Dreikampf - 2.226 P.). Im Steinstoßen (7,94 m) wurde er 2. und im Gewichtwerfen (19,81 m) 4.
Katharina Schiele belegte im Hammerwerfen mit 35,00 m und persönlicher Bestleistung (PB) den 7. Rang. Mit weiteren PB holte sie sich beim Gewichtwerfen (21,95 m) und im RKS-Dreikampf (2.453 Punkte) zwei Mal Bronze. Im Steinstoßen wurde sie zudem mit hervorragenden 12,35 m Deutsche Vizemeisterin. Carolin Paesler, die jeweilige Siegerin und Deutsche Vizemeisterin des DLV im Hammerwurf war nicht zu schlagen. Katharina Schiele hat hat alle ihre Ziele erreicht.
Ihre Mutter Ulrike Schiele kam im Steinstoßen mit 8,02 m in den Endkampf und belegte den 7. Rang.
Herzliche Glückwünsche an die Athleten und Athletinnen, die in ausgezeichneter Weise die RG repräsentiert haben.
Rang 3 beim RKS-Bundesligaendkampf
Dissen, 10.07.2022: Mit 90.92 Relativpunkten holten Alessandro Minella (21.65), Dennis Lux (18.70), Omar Alqawati (27.21) und Yannik Braun (23.36) den Bronzerang im saisonabschließenden Bundesligaendkampf der Rasenkraftsportler.
Die vier Athleten erbrachten folgende Einzelleistungen gemäß der Reihenfolge Hammer + Gewicht + Stein - "Normalpunkte:
Omar Alqawati: 52,91 + 20,95 + 6,88 + 2.237 P.
Yanik Braun: 36,22 + 16,31 + 6,57 + 1.764 P.
Alessandro Minella: 47,45 + 19,17 + 7,38 + 2.122 P:
Dennis Lux: 30,09 + 15,48 + 6,56 + 1.635 P.
„Lampis“ vom 09.07.2022
Gerhard Adams will mit seiner Spende Senioren-DM noch ermöglichen
Geschrieben von Axel Hermanns
Zella-Mehlis/Darmstadt/Krefeld, 09. Juli 2022:
So tief ist das – einstmals – gelobte (Deutsch)Land in der Leichtathletik gesunken, dass sich die eigentlichen Protagonisten
gemüßigt und aufgerufen fühlen, eine abgesagte Senioren-DM im Wurf-Fünfkampf mit ihren finanziellen Mitteln doch noch zu ermöglichen. Der in Düsseldorf lebende und für den LC Rehlingen (der Klub
von WMA-Präsidentin Margit Jungmann) startende vielseitige, erfolgreiche Gerhard „Gerd“ Adams (*1937; im Bild) war regelrecht erschüttert auf LAMPIS zu lesen, dass die Durchführung der
Senioren-DM im Wurf-Fünfkampf beim TSV Zella-Mehlis (siehe Link) an 2.000 Euro scheitert. Mit
einer außerordentlich großzügigen Geste ist Gerd bereit diesen Betrag zweckgebunden zu spenden und bat mich aufgrund meiner bestehenden Kontakte TSV-Abteilungsleiter Günter Karl darüber zu
informieren. Gesagt, getan. Darüber hinaus habe ich DLV-Seniorensprecher Heiko Wendorf, zugleich in Personalunion Präsidiumsmitglied im Thüringer Leichtathletik-Verband (TLV), mit ins Boot
geholt. Der 51-Jährige seinerseits hat TLV-Präsident Heinz-Wolfgang über den neuen Sachverhalt verständigt.
Beim DLV waren gleich vier gedachte Ansprechpartner nicht erreichbar
Selbstverständlich wollte der Spender in Lauerstellung auch beim Schirmherrn und Entscheidungsträger Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV) seine Bereitschaft vorab telefonisch kundtun. Der Konjunktiv verheißt es bereits: Leider ohne Ergebnis. Die gedachten Ansprechpartner Marco Buxmann, Sven Schröder, David Deister und Sydney Sammet waren unter ihren Durchwahlnummern in der Darmstädter Geschäftsstelle allesamt nicht erreichbar. Womöglich ausgeflogen auf Betriebsausflug oder zur „Truppen-Betreuung“ nach Santa Barbara (Kalifornien) ins so genannte Pre-Camp der nachträglich um sieben weitere Teilnehmer/innen buchstäblich aufgeblasenen deutschen WM-Mannschaft (jetzt 84). Gerd setzte daraufhin eine E-Mail an Buxmann und Schröder ab. Die Beantwortung kann dauern.
Unterdessen habe ich von Günter Karl erfahren, dass nächste Woche anlässlich des 2. Arena Meetings in Zella-Mehlis unter dem neuen Gesichtspunkt ein Gespräch zwischen ihm und Heinz-Wolfgang Lahmann stattfinden soll. Das gilt es zunächst abzuwarten. Wobei wir schon ein paar Internas kennen, jedoch keine Totschlag-Argumente, die sich immer suchen und finden lassen, befeuern wollen.
Bestleistung:
Hammerwurf: 71,08 m (2021)
Erfolge:
U23-Europameisterin 2021
Silber 2020-EM 2019
Deutsche Meisterin 2021
„Als kleines Kind bin ich schon mit der Deutschlandfahne durchs Wohnzimmer gerannt und habe davon geträumt, bei Olympia teilzunehmen“, erzählt Samantha Borutta. „Noch keine Ahnung hatte ich damals, in welcher Sportart.“ Schon im Alter von 21 Jahren hat sie sich diesen Traum erfüllt und ist auch für die kommenden Jahre die Hoffnungsträgerin des DLV, um im Hammerwurf der Frauen international vorne mitzumischen. Unterstrichen hat die Athletin des TSV Bayer 04 Leverkusen dies in den vergangenen Monaten auch mit ihrem Sieg bei der U23-EM, dem ersten DM-Titel bei den Frauen und den ersten 70-Meter-Würfen der Karriere.
Mit einer Steigerung der Bestleistung um mehr als fünf auf 69,00 Meter hatte der Aufstieg schon 2020 Fahrt aufgenommen. In diesem Sommer packte die Sportsoldatin nicht nur gut zwei weitere Meter drauf, sondern überzeugte auch mit konstanten Leistungen in der anspruchsvollen Disziplin.
„Einerseits habe ich im Training in allen Bereichen eine Schippe draufgelegt. In der Saisonvorbereitung war ich zwischenzeitlich nicht sicher, ob ich je wieder eine Treppe hochkomme“, erklärt die Olympiateilnehmerin ihre Entwicklung. „Andererseits habe ich durch meine Verbesserungen des Jahres 2020 Selbstvertrauen gewonnen, das ich in diesem Jahr mit in den Wettkampfring nehmen konnte.“
Eltern wachsen in Trainertätigkeit im Hammerwurf hinein
Sportbegeisterung liegt bei den Boruttas in der Familie und seitdem sie laufen konnte, ging Samantha Borutta in ihrer Heimat in Rheinland-Pfalz zum Leichtathletik-Training der TSG Mutterstadt. Dort war auch Mutter Anette als Trainerin aktiv. Ihre Tochter probierte sich zuerst in allen Disziplinen, zeigte aber vor allem Wurftalent. „Als ich so elf, zwölf Jahre alt war, hat mich deshalb Klaus Scheible angesprochen, der zum damaligen Zeitpunkt bei der TSG eine Hammerwerferin betreute. Ich habe es dann ausprobiert“, berichtet die heutige Leistungssportlerin.
Nicht nur sie entdeckte ihre Leidenschaft für den Hammerwurf, sondern auch ihre Eltern, die das Training übernahmen. Mutter Anette und Vater Peter lasen Fachliteratur, schauten unzählige Videos und tauschten sich mit anderen Hammerwurf-Trainern aus. So gelang eine behutsame Entwicklung von Trainergespann und Athletin, die zuerst in die nationale Nachwuchs-Spitze führte, zum Beispiel zum U18-Titel bei der Jugend-DM 2017 in Ulm mit dem Drei-Kilo-Hammer (63,72 m).
Alles auf den Hammerwurf ausgerichtet
Ohne größere Schwierigkeiten klappte auch der Übergang in die U20 und damit zum Vier-Kilo-Gerät. Gleich nach dem Aufstieg in die nächst höhere Altersklasse bedeutete der Winterwurf-Titel im Rahmen der Jugend-Hallen-DM 2018 (57,80 m) auch die Qualifikation für den U20-Länderkampf im französischen Nantes. „Als ich dort das erste Mal im Nationaltrikot starten durfte, hatte ich Tränen in den Augen“, erinnert sich die Hammerwerferin.
Der olympische Kindheitstraum hatte schon deutliche Formen angenommen und auch der Weg zur endgültigen Erfüllung begann, sich abzuzeichnen. Das war ein Motivationsschub, der immer weiter gestärkt wurde: Es folgten drei weitere Titel bei der Jugend-DM, die Teilnahme an der U20-WM 2018 in Tampere (Finnland) und Silber bei der U20-EM 2019 in Boras (Schweden). Damit war für die heute 21-Jährige endgültig klar: Ich setze voll auf den Hammerwurf und ordne dem Sport nach dem Schulabschluss alles unter.
Sie bekam einen Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und nahm ein Fernstudium in Wirtschaftspsychologie auf. „Für den Bachelor habe ich bis zu sieben Jahre Zeit. Den möchte ich auf jeden Fall machen. Der Sport steht aber an erster Stelle“, sagt Samantha Borutta, die weiterhin von ihren Eltern trainiert wird. Unterstützung aus der Familie kommt übrigens auch von ihrem Bruder, der ihre Homepage erstellt hat.
2021 Saison der Superlative
Was das Training angeht, ist der Austausch mit Bundestrainer Helge Zöllkau immer enger geworden. Regelmäßig stehen auch Lehrgänge oder Leistungsdiagnostiken in Leverkusen auf dem Programm. Und auch was den Verein angeht, erfolgte nach vielen Erfolgen im Trikot der TSG Mutterstadt zu Jahresbeginn der Wechsel zum TSV Bayer 04 Leverkusen. Und gleich eine ganze Reihe weiterer Meilensteine in Richtung internationaler Karriere wurden erreicht.
Ob nun die Bestleistung früh in der Saison bei ihrer ersten Team-EM in Chorzów (Polen; 69,35 m), der erste DM-Titel bei den Frauen inklusive erstem 70-Meter-Wurf (70,56 m) in Braunschweig, die erfolgreich genutzte Chance sich beim Meeting in Luzern (Schweiz; 69,38 m) über das World-Ranking die eigentlich außer Reichweite erscheinende Olympia-Quali zu sichern, Gold bei der U23-EM in Tallinn (Estland; 68,80 m) oder die Olympia-Quali in Tokio (Japan; 67,38 m): Das Jahr 2021 hielt weit mehr bereit als erhofft.
„Es ging Schlag auf Schlag und mir blieb wenig Zeit zum Genießen oder auch nur zum Realisieren“, erzählt Samantha Borutta. „Im Nachhinein muss ich sagen: Das war schon stark.“
Nächstes Ziel Heim-EM in München
Damit Erwartungsdruck oder Nervosität möglichst keinen negativen Einfluss auf die sensible Technik haben, versucht die U23-Europameisterin die Konkurrenz im Wettkampf auszublenden und sich nur auf sich selbst zu konzentrieren. „Nach der Olympia-Quali habe ich mir den Wettkampf noch einmal angeschaut, um zu sehen, was die anderen gemacht haben. Mir war klar, dass mich die Situation dort erdrücken wird. Ich wollte vor allem locker werfen.“
Der ursprüngliche Kindheitstraum der Olympia-Teilnahme ist also schon erfüllt. Es gibt aber längst neue Ziele und die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre hat nicht nur Lust auf mehr gemacht, sondern auch gezeigt, dass auch das Potenzial für weitere Steigerungen vorhanden ist.
Die kontinuierliche und bewährte Trainingsarbeit soll weitergehen, mit der Heim-EM in München ist das nächste Ziel schon angepeilt. Ob es vorher auch für die erste WM in Eugene (USA) reicht, will die Durchstarterin auf sich zukommen lassen, sie würde aber natürlich gern weitere internationale Erfahrung sammeln und ihren Kindheitstraum weiter leben. „Jedes Mal, wenn ich im Nationaltrikot starten darf, erfüllt mich das mit Stolz.“
Video-Interview: Samantha Borutta: "Ich möchte meinen eigenen Namen bekannt machen"
Das sagt Bundestrainer Helge Zöllkau: |
„Samantha hat sich über Jahre kontinuierlich und verletzungsfrei weiterentwickelt. Vor allem technisch hat sie sich in den vergangenen beiden Jahren wesentlich verbessert. Neben der Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit, kommt es natürlich auch darauf an, diese im Wettkampf auf den Punkt zu bringen. Das ist ihr vor allem bei den Deutschen Meisterschaften gelungen, als sie im sechsten Durchgang noch erstmals die 70 Meter übertroffen hat, obwohl sie schon als Siegerin feststand. Bei der U23-EM war die Nervosität etwas größer, die Quali war etwas wackelig. Im Finale war auch noch etwas mehr drin.
Technisch versuchen wir den Eingang zu verändern. Die letzte Drehung und den Abwurf macht Samantha schon sehr gut. Wichtig ist, dass sie etwas ruhiger beginnt und den Radius verlängert. Wenn sie unter Stress ist, macht sie das etwas kurz und zu steil.
Samantha ist sehr fokussiert und hundertprozentig auf die Hammerwurfleistung aus. Das wichtigste ist und bleibt, gesund durchzukommen. Wenn es weiter funktioniert wie bisher, dann ist jedes Jahr eine Steigerung um anderthalb bis zwei Meter möglich. Das geht natürlich nicht unendlich weiter. Aber bis 2024 könnte sie eine Weite um 75, 76 Meter werfen. Alle Komponenten sind ausbaufähig. Die Kunst ist, keine einzelne zu überziehen. Eine gleichmäßige Entwicklung ist wichtig. Zu große Sprünge in der Maximalkraft machen beispielsweise die Koordination kaputt.“
Bildergalerie
„Freie Presse“ vom 21.10.2020
Autor: Andreas Bauer
Früher hat Klaus Dreßel an der Deutschen Sporthochschule in Leipzig Studenten Wissen vermittelt.
Statt auf die Theorie setzt er in reiferem Alter auf die Praxis - mit Erfolg.
Zschopau: Mit Platz 2 beim großen Werfer-Mehrkampf in Niesky hat Klaus Dreßel seine Saison beendet. Zum Sieg hat es diesmal nicht ganz gereicht, doch dies konnte der Senioren-Leichtathlet aus Zschopau verschmerzen. Seinen großen Moment hatte er ja schon hinter sich, indem er bei den 2. Welt-Werfer-Spielen Anfang Oktober in Purgstall das oberste Treppchen besteigen durfte.
Dass sich der 70-Jährige nun Weltmeister im Werfer-Zehnkampf nennen darf, hat mit den besonderen Wettbewerben in Niederösterreich zu tun, wo viele außergewöhnliche Wurfgeräte zum Einsatz kamen - und mit dem individuellen Werdegang des Erzgebirgers. Dreßel widmete viele Jahre seines Lebens dem Sport, konzentrierte sich dabei aber lange auf Theorie und Methodik. In den 1960er- und 1970er-Jahren schaffte er es als junger Leichtathlet der BSG Motor Zschopau lediglich zum Bezirksmeistertitel im Zehnkampf und zu Teilnahmen an nationalen Meisterschaften.
"Ab 1970 habe ich an der Sporthochschule in Leipzig studiert und wurde danach Lehrkraft im Wissenschaftsbereich Leichtathletik der DHfK", berichtet Dreßel. Unter anderem nahm er dem heutigen Kugelstoß-Bundestrainer Sven Lang vom LV 90 Erzgebirge dabei eine Prüfung ab. Als sich nach der Wende die Abwicklung der Hochschule abzeichnete, suchte er rechtzeitig eine berufliche Alternative und wurde in der Dentalbranche fündig. Mehrere Jahre arbeitete Dreßel als Regionalvertriebsleiter in einem führenden deutschen Unternehmen und gründete dann 2004 eine eigene Dentalfirma. Inzwischen könnte er längst im Ruhestand sein. "Aber das ist nichts für mich", sagt der Zschopauer, der dies nicht nur auf die Arbeit bezieht, sondern auch auf den Sport.
Ehrenamtliche Tätigkeiten sind für den 70-Jährigen seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit. So engagiert er sich aktuell im Förderverein des LV 90 Erzgebirge, beim LAC Erdgas Chemnitz, im Förderkreis der SC DHfK Leipzig sowie bei RB Leipzig. Zur Entwicklung junger Talente beizutragen, reicht dem Oldie aber nicht. Im reiferen Alter feilt er auch noch an den eigenen Fähigkeiten - und rückt somit die Praxis wieder in den Vordergrund. "Das Wissen über die sportliche Technik ist das eine, deren Umsetzung jedoch das andere, weil viel komplexer", betont Dreßel. Seit etwa 20 Jahren widmet er sich inzwischen speziell dem Werfer-Mehrkampf und versucht dabei, die gesammelten Erkenntnisse selbst umzusetzen. Ein guter Sportwissenschaftler muss nicht zwangsläufig ein guter Athlet sein. Doch Dreßel ist offenbar in der Lage, sein Wissen optimal anzuwenden. So erkämpfte er unter anderem mehrere deutsche Meistertitel. Und das, obwohl die Konkurrenz im Seniorenbereich groß ist: "Da sind bei nationalen Titelkämpfen stets 25 bis 30 Aktive in einer Altersklasse am Start und es geht zur Sache, als wären sie gerade mal 25 Jahre alt."
Nicht ganz so groß war das Teilnehmerfeld bei den 2. Welt-Werferspielen. Zu "exotisch" waren in Purgstall wohl die Herausforderungen an die Teilnehmer. "Einige Wurfgeräte hatte ich noch nie zuvor in der Hand", sagt Dreßel zum Beispiel in Anspielung auf den 40 Kilogramm schweren Ultrastein beim Steinstoß-Zehnkampf der AK 70: "Dieser unhandliche Quader ließ sich schlecht fassen, über den Kopf heben und dann aus dem Anlauf werfen." Trotzdem kam er auf eine erstaunliche Weite von 2,81 Metern. Die Premiere im Gewichtshochwurf über eine Latte brachte sogar den Spitzenwert mit sich. Glatt vier Meter wurden für Dreßel notiert.
Bei den separat ausgetragenen Wettbewerben Ultra-Fünfkampf sowie Steinstoß-Zehnkampf gelang jeweils Platz 2. Tags darauf durfte der Zschopauer in der Königsdisziplin Gold bejubeln. Zu diesem Werfer-Zehnkampf gehören neben den herkömmlichen Disziplinen wie Diskus-, Speer-, Hammer- und Gewichtswurf sowie Kugelstoß noch der einarmige Gewichtswurf, das einarmige Schocken, der Schleuderball- und Keulenwurf sowie das Gewichtsstoßen. "Nach drei Wettbewerben mit 15 Stunden Wettkampf und rund 150 Würfen war man komplett platt", sagt der Senior, der nun aber genügend Zeit zur Regeneration hat. Die Saison ist ja vorüber.
„Lampis“ vom 27.09.2020
Überraschung gelungen - Hermann Albrecht war restlos überwältigt
Geschrieben von Axel Hermanns
Haßloch/Satteldorf/Krefeld, 27. September 2020: Überraschung!
Und die wäre vollauf gelungen. Hermann Albrecht (*1940) von der
Spvvg. Satteldorf in Baden-Württemberg ist zwar bekennender LAMPIS-Stammbesucher, die Lektüre gehört allmorgendlich zum Frühstück wie die Tageszeitung. Aber da er sich gestern frühzeitig auf den
150 Kilometer langen Weg in die Pfalz zum Einladungswettkampf der TSG Haßloch gemacht hatte, wusste er noch nichts von seinem beschriebenen Glück in unserem erst um 10:30 Uhr erschienenen
Beitrag. Taktik aufgegangen.
Denn just dort vor Ort wurde dem „Herminator“ die von LAMPIS, namentlich dem Verfasser dieses Beitrages, gestiftete Trophäe für den Gewinn der
klassenübergreifenden Wertung im Wurf-Fünfkampf bei der virtuellen Senioren-Weltmeisterschaft von Phoenix-Frontmann und Sportkamerad Gerhard Zachrau aus Mutterstadt mit ein paar launigen Worten
überreicht. Der 80-Jährige war hin und weg, kannte zwangsläufig das Schmuckstück noch nicht und war der Meinung, es würde ihm per Paketpost ins Haus geschickt (so war es auch vorgesehen, bis
TSG-Organisator Stefan Münch diesen prima Vorschlag machte).
Durchgefroren und von Krämpfen geschüttelt noch
5.183 Punkte!
Kurz nach seiner abendlichen Rückkehr rief mich der noch unter diesen
Eindrücken stehende Ausgezeichnete an und bedankte sich überschwänglich. „Dieses Unikat ist einfach Weltspitze. Ich bin restlos überwältigt und freue mich riesig“, sprudelte es unter anderem aus
ihm heraus. Das war übrigens nicht alles, was er mit nach Hause nahm. Für die beste Tagesleistung erhielt der doppelte Weltrekord-Halter vom Veranstalter einen großen Korb mit frischem Gemüse aus
der Pfälzer Region. Natürlich auch sehr zur Freude seiner Frau Teodora, die für die Beilagen der Speisen in den nächsten Tagen schon keine Einkäufe mehr zu machen hat.
Ab der vierten Disziplin von 10 Grad Temperatur sowie noch kühlerem Wind durchgefroren und Muskelkrämpfen geschüttelt, haderte der aktive Ehrengast mit seinen Weiten mit Diskus (26,90m) und Speer
(29,98m). Da er jedoch zuvor mit Hammer (49,02m), Gewicht (18,40m) und Kugel (12,45m, BW-Rekord um fünf Zentimeter verbessert) schon ein sehr ordentliches Fundament gelegt hatte, reichte es in
der Endabrechnung noch zu dem Weltklasse-Resultat von 5.183 Punkten. Der Mann der kann’s einfach. Selbst wenn es nicht perfekt läuft. Das ist freilich bei fünf möglichen „Stolpersteinen“ ohnehin
Wunschdenken.
Hermann Albrecht nach der Ehrung eingerahmt
von Stefan Münch (links) und Gerhard Zachrau.
Bob Bertemes glänzt mit einer super Kugelstoßleistung
beim vorläufig letzten Werfertag 2020 in Mutterstadt!
Beim letzten Wettkampf vor der von Phoenix selbst auferlegten Wettkampfzurückhaltung startete am 14.03.2020 auf dem "Wurfplatz auf der Wiese" in Mutterstadt der Weltklassekugelstoßer Bob Bertemes (Bestleistung: 22,22 m!) noch einmal voll durch.
Der Luxemburger, der 5. der LA-Halleneuropameisterschaften 2019 in Glasgow (20,70 m), trainiert bei den bewährten Coach Khalid Alqawati, einem ehemaligen Weltklassekugelstoßer, aus Ludwigshafen-Mundenheim (einem Nachbarort von Mutterstadt).
Bob Beretemes zeigte - leider ohne Zuschauerbeteiligung - eine gelungene Serie von 20-m-Stößen und ließ am Ende hervorragende 21,06 m notieren, so weit, wie derzeit niemand aus Deutschland stößt.
Diese tolle Leistung brachte ihn in der Rekord-Rangfolge von Mutterstadt („Wurfplatz auf der Wiese“) hinter den Sportgrößen Tom Walsh (NZ, 21,50 m) und Reese Hoffa (USA, 21,13 m) direkt auf Rang 3.
Weitere Bilder siehe auf dieser Website unter Berichte 2020-1.
„Weilburger Tageblatt“ vom 13.03.2020
Einer mit sehr viel Herzblut
Von André Bethke - Sportredakteur Weilburg
Walter Haas (l.) erhielt aus den Händen von Martin Rumpf mit der Verbandsehrennadel in Gold
die höchste Auszeichnung, die der Hessische Leichtathletik-Verband verleiht. (Foto: André Bethke)
VILLMAR - Walter Haas hat schon so einige Ehrungen bekommen. Kein Wunder, der Mann ist seit rund 50 Jahren ehrenamtlich unterwegs – politisch und sportlich. Dass ihm diese Auszeichnung, die ihm Martin Rumpf nun beim Leichtathletik-Kreistag (wir berichteten) überreichte, etwas bedeutet, war dem Vorsitzenden der Lf Villmar anzusehen.
Sicher lag das auch an den warmen Worten des Kreisvorsitzendes, der die Rückblende drehte und sich daran erinnerte, wie ihm als junger Athlet der noch immer im Straddle die Latte überquerende Hochspringer aufgefallen sei. Rumpf skizzierte den Werdegang des zweifachen Familienvaters und dreifachen Opas, der in den 60er Jahren eher zufällig zur Leichtathletik gekommen war, nachdem Walter Haas zuvor als Prellballer, Fußballer und Volleyballer aktiv war. „Leichtathlet bin ich immer noch und hoffe, es noch lange zu bleiben“, weiß der bald 70-Jährige heute, damals seine Passion gefunden zu haben. Eine weitere war und ist das Ehrenamt. Mit 17 Jahren übernahm er die verwaiste Stelle als Leichtathletikwart des TV Villmar. Diesen Posten hatte er 20 Jahre mit viel Erfolg inne. Walter Haas ist eben auch ein Freund der Kontinuität. Und ein Mensch „mit sehr viel Herzblut“, wie es Martin Rumpf formulierte.
„Mädchen für alles“ seit Vereinsgründung 1987
Das vergießt der seit 23 Jahren für die Aktive Alternative Villmar (AAV) im Gemeindevorstand des Marktfleckens sitzende Beigeordnete vor allem für die Leichtathletikfreunde. Mit neun anderen Mitstreitern gründete Haas diesen Verein am 19. Februar 1987. Seit dieser Zeit ist er Vorsitzender, Pressewart, Trainer, Betreuer, Organisator und „Mädchen für alles“. Sein ganzer Stolz ist die Sportanlage mit Vereinsheim „Auf der Struth“. Geschaffen überwiegend in Eigenleistung mit nur relativ geringen Zuschüssen.
All diese Leistungen mündeten nun in der Verbandsehrennadel in Gold. „Das ist die höchste Auszeichnung, die der Hessische Leichtathletik-Verband verleiht. Und du hast sie dir absolut verdient“, unterstrich Martin Rumpf unter dem Applaus der Versammlung.
Am 18. Januar 2020 wurde in Tczew (Polen) ein inoffizieller LSW-Weltrekord der M 35 im
Diskus Griechisch-Fünfkampf
(wielobój w rzucie dyskiem greckim)
aufgestellt.
Daneben wurden auch weitere hervorragende Ergebnisse im Młot szkocki (Schottenhammer) und Wielobój ciężarkowy (Heavy-Weight-Werfen) erzielt.
"SPORTinFORM Nr. 11/19"
Gesundheitsrisiko beim Leistungssport:
Sportmediziner sieht Gewichtsoptimierung kritisch
19. November 2019
Als Jahrhunderttalent wird Konstanze Klosterhalfen beschrieben.
Die Mittelstreckenläuferin aus Königswinter hat ihre Weltklasse unter Beweis gestellt.
Ihre Karriere wird auch von Gerüchten um eine mögliche Magersucht begleitet.
Durch Gewichtsoptimierung versuchen manche Sportler, das Beste aus sich heraus zu holen.
Ein Mediziner der Sporthochschule Köln sieht solche Arbeit kritisch und bezieht sich auch auf Konstanze Klosterhalfen.
Von Simon Bartsch
Redakteur Sport (Bonner General-Anzeiger)
In den Tiefen des Internets findet man sie noch, die Bilder einer strahlenden Mary Cain. Jener Mittelstreckenläuferin, die einst als Wunderkind die Laufszene aufmischen sollte, die als kommender US-Sportstar gehandelt wurde. Cain strahlt über das ganze Gesicht, makellos die weißen Zähne, die Hände ungläubig an der Stirn, die Augen den Freudentränen nahe. Diese Bilder gehören der Vergangenheit an – zumindest was den Laufsport angeht. Die einstige WM-Kaderathletin läuft nicht mehr – jedenfalls nicht auf höchstem Niveau.
In die Schlagzeilen geriet Cain in den vergangenen Wochen dennoch. Die US-Amerikanerin rechnete in einem emotionalen Video unter anderem mit dem Nike Oregon Project (NOP) ab. Dem Sportprogramm, dem auch das deutsche Jahrhunderttalent Konstanze Klosterhalfen aus Königswinter angehörte und das im Oktober aufgelöst wurde. Unter NOP-Cheftrainer Alberto Salazar trainierte Cain ab 2013. „Ich wollte die schnellste Läuferin der Welt werden“, sagt die heute 23-Jährige. „Stattdessen wurde ich körperlich und psychisch missbraucht. Von einem System, das Alberto erdacht und Nike gebilligt hat.“ Cain erzählt, dass sie aufgefordert worden sei, abzunehmen, das Gewicht zu reduzieren. Und das mit Mobbingmethoden.
„Wenn man sich die Athleten des NOP so anschaut, fällt schon auf, wie gewichtsoptimiert dort gearbeitet wird“, sagt Professor Wilhelm Bloch vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Sporthochschule Köln. „Als Mediziner betrachte ich diese Arbeit natürlich schon sehr kritisch. Man befindet sich hart an der Grenze zur Anorexia athletica, also zur Magersucht von Sportlern. Rein medizinisch ist dieser Gewichtsverlust schon sehr riskant.“ Denn Unterernährung oder Magersucht führen zu erheblichen gesundheitlichen Problemen.
Risiko einer Osteoporose steigt
Cain schildert, dass über drei Jahre lang ihre Periode ausgeblieben sei und sie gleich fünf Knochenbrüche erlitten habe. „Das Aussetzen der Periode ist ein Zeichen für eine Veränderung des Hormonhaushalts. Das ist von der Natur auch so gewollt“, sagt der Sportmediziner. „Es schützt die Unterernährten vor einer Schwangerschaft. Das hätten die Betroffenen früher nicht überlebt.“ Der abgesenkte Östrogenspiegel führe allerdings auch zu einer Veränderung der Knochendichte. „Das Risiko einer Osteoporose steigt. Während der Karriere passiert da nicht viel, aber in einem Alter von 40, 45 Jahren steigt das Gefahrenpotenzial beispielsweise eines Oberschenkelhals- oder Wirbelbruchs“, so Bloch weiter. Zwar würde die Periode bei normaler Ernährung zurückkehren, „ein Knochen baut sich aber nicht so schnell wieder auf.“ Die Spätfolgen seien nicht absehbar.
Um die ehemaligen Athleten des NOP kursieren in den sozialen Medien immer wieder Anspielungen zum Thema Magersucht. „Es gibt bei diesen Athleten deutliche Anzeichen, dass da etwas hormonell nicht stimmt. Beispielsweise die flaumartige Behaarung auf Armen oder Wangen, die den Körper vor Kälte schützt“, sagt Professor Bloch.
Alarmglocken gehen an
Auch Konstanze Klosterhalfen wurde schon auf das Thema angesprochen. Dem „Spiegel“ sagte sie vor gut einem Jahr, dass es dieses Gerede gebe, seitdem sie Leistungssport betreibe, weil sie eben groß und schlank sei. „Aber wenn man nicht genug isst, hätte man ja gar nicht die Energie, um auf so einem hohen Niveau Sport zu machen oder nach einer hohen Belastung schnell zu regenerieren. Das würde nicht funktionieren.“ Auf GA-Anfrage zu dem Thema verwies Klosterhalfens Management auf einen Artikel im Magazin „Spiegel“ mit dem Hinweis, es gebe keine weitere aktuelle Stellungnahme dazu.
„Lampis“ vom 11. November 2019
Persönlicher Nachruf zum Tode meines
Sportfreundes Peter Speckens
Geschrieben von Axel Hermanns
Übach-Palenberg/Krefeld, 11. November 2019: Offen gestanden fällt es mir ungeheuer schwer, auf dieser Welle und an dieser Stelle im unmittelbaren Anschluss auf den Nachruf zum Tod der – und das ist in verklärter Ehrerbietung kein schmückender Superlativ – nun nicht mehr lebenden Werfer-Legende Peter Speckens profan zur Tagesordnung überzugehen. Das noch obendrein an einem inoffiziösen rheinischen Feiertag, dem Elften im Elften mit Karnevalserwachen um 11:11 Uhr. Erwähnt ist es hiermit dennoch. Aber das war’s auch schon. Was indes folgt, ist aus meiner privaten Sicht ein persönlicher Nachruf auf den verstorbenen langjährigen Sportfreund, den ich geachtet, geschätzt, ja, nahezu verehrt habe, der für mich gewissermaßen Leitbildcharakter hatte.
Über die
gemeinsame Werferei hinaus „Brüder im Geiste“
Denn ich war ihm weit über die gemeinsame Leidenschaft der Werferei hinaus verbunden. So was, das in diesem Zusammenhang gerne und allgemein verständlich als „Bruder im Geiste“ bezeichnet wird. Mehr noch: Obwohl uns altersmäßig lediglich neuneinhalb Jahre trennten, was im oberen Alterssegment gefühlt noch zusammenschrumpft, war er für mich ein väterlicher Freund. Auf seinen bisweilen in Anspruch genommen Rat konnte ich mich hundertprozentig verlassen. Insbesondere dann, wenn ich bei meiner journalistischen Tätigkeit auf LAMPIS gelegentlich nicht in der Sache, jedoch der für Betrachter allzu markigen Wortwahl rhetorisch übers Ziel hinaus geschossen bin. Da fungierte er als ausgleichendes Element, als Leitlinie bei der einem Schütze-Geborenen meist nicht vorhandenen diplomatischen Ader des stets frank und frei von der Leber weg
Schlaue (Binsen-)Weisheiten sind wenig hilfreich
Es gibt viele schlaue (Binsen-)Weisheiten. Nur zwei prägnante Beispiele: „Der Tod gehört zum Leben“ und „Das Leben ist endlich“. Das wissen wir alle, seit wir den Kindesbeinen entwachsen sind und uns damit irgendwann zwangsläufig unmittelbar auseinander setzen mussten. Aber es zu fassen und begreifen, wenn ein Mensch stirbt, der einem sehr nahe gestanden hat, das hat eine völlige andere Dimension und Tragweite. Bei einer vorangegangenen längeren schweren Krankheit kann man sich mit dem Gedanken eines Ablebens zumindest schon beschäftigen. Oftmals wird der Tod sogar als Erlösung für alle direkt Beteiligten angesehen. Ein Trost, ein Anker, der einen in der Trauer stützt und ein wenig Halt geben kann.
Schlimmste aller Nachrichten traf wie ein Keulenschlag
Aber hier. Peter „Der Große“ Speckens ist, wie gestern bereits beschrieben, einem Blitz aus heiterem Himmel gleich bei scheinbar bester Gesundheit und geistiger Frische mitten aus dem Leben gerissen worden. Diese schlimmste aller denkbaren Nachrichten erreichte meine Frau Elke und mich gestern bei einem Cappuccino in der Golfclub-Gastronomie auf der Krefelder Galopprennbahn. Jürgen Dannenberg hatte bei ansonsten eher seltenen derartigen Kontakten auf der Mailbox meines Handys um Rückruf gebeten. Da beschlich uns schon ein komisches Gefühl, dass irgendetwas mit Peter Speckens sein könnte. Es sollte der Super-GAU sein, der uns sinnbildlich wie ein Keulenschlag traf. Das muss nicht weiter geschildert werden, hat jeder schon nachvollziehbar leidvoll erlebt.
Ein Gentleman wie er im Buche stand vor seinem letzten Weg
Eigentlich sollte Peter Speckens wie zu meinem „Sechzigsten“ Anfang Dezember 2004 in der Altbierstube des Parkhotels Krefelder Hof zu den Gästen aus Anlass der baldigen Vollendung meines 75. Lebensjahres gehören. Stattdessen wird nicht er mir die Freude seines Besuches, sondern ich ihm die Ehre bei der Abschiedsfeier auf seinem ultimativ letzten Weg erweisen: Dem Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, dem im positiven Sinne für sich einnehmenden, von ihm begeisterten Menschenfänger, der bis Dato berühmteste Sohn von Übach-Palenberg, dem Weltmann, der über das Sportliche hinaus auch als ehemaliger Werksleiter der großen Maschinenfabrik Schlafhorst die ganze Welt bereiste.
So schmerzlich dieser Abschied für seine Witwe Irmgard, seine Tochter Martina, die übrige Familie, Verwandte, Freunde, engere Bekannte und die unzähligen Sportkameraden rund um den Globus, so sie es erfahren, auch ist, mag es ein Trost sein, dass er nicht hat leiden müssen und bis zu seiner bewusst wahrgenommenen letzten Sekunde ein prall gefülltes, abwechslungsreiches, interessantes und spannendes Leben geführt hat. Ein solch bewegungsaktives, stattliches Mannsbild als Pflegefall womöglich im Rollstuhl übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Das ist ihm und seinem nahen Umfeld erspart geblieben. So es überhaupt einen „schönen Tod“ geben kann, war das einer aus dieser Kategorie.
Impressionen vom schönen Werfertag in Weisel (03.10.2019)
Le stade d'athlétisme d'Oignies, dans le Pas-de-Calais, est désormais baptisé Guy Drut. L'enfant du pays, aujourd'hui âgé de 68 ans, est venu lever le voile en personne ce samedi. Il y a 47 ans jour pour jour, l'ancien athlète devenu par la suite ministre, remportait sa première médaille olympique à Munich, au 110 mètres haies. De l'argent pour commencer, avant de décrocher l'or, 4 ans, plus tard aux JO de Montréal. De quoi faire rêver les jeunes générations !
Médaille d'argent au JO de Munich en 1972 puis champion olympique du 110 mètres haies à Montréal en 1976, Guy Drut est revenu ce samedi dans sa ville natale d'Oignies (Pas-de-Calais) pour inaugurer un stade à son nom.
Detlef Thorith – Diskuswerfer des SC Dynamo Berlin
Er war der erste DDR Diskuswerfer über 60 m. Seine Bestleistung erreichte er am 23.08.1972 mit 64,82m.
Er wurde 3 x DDR-Meister, 3 x Vizemeister, 3 x Dritter, 1966 mit 57,12m Europameister und erreichte 1972 bei den OS in München mit 62,42m den 6. Platz.
In stillem Gedenken.
Stellungnahme von RKS Phoenix Mutterstadt zum Thema Steinstoßen bei der Sportabzeichenprüfung
1. Den Text in Ihrem Schreiben vom 07.06.2019 zum Thema Steinstoßen („Bitte beachten: In der Disziplin Steinstoßen soll in Zukunft ab der Altersklasse 50/54 der 3 kg-Stein zur Anwendung kommen. Bei den Männern …“) interpretieren wir so, dass diese Aussage (nur) für die Damen gilt.
Mit dieser Lösung wären die Stein-Gewichte für Damenklassen zukünftig sehr gut eingeteilt:
a) Insbesondere die Verletzungsgefahren, die ab AK 50 verstärkt auftreten, könnten so minimiert werden.
b) Hinzu kommt, dass damit auch endlich ein Gleichklang mit den beim Rasenkraftsport benutzten Geräte erreicht wäre.
2. Bei den Männerklassen schlagen wir weitergehende Änderungen vor.
Die in Ihrem Schreiben vom 07.06.2019 zum Thema Steinstoßen angeregte Änderung („Bitte beachten: In der Disziplin Steinstoßen soll … Bei den Männern wird ab der Altersklasse 70/74 der 5 kg-Stein genutzt.“) ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung, reicht aber noch nicht ganz aus.
Aufgrund unserer sehr langen Erfahrung als „Verband mit den intensivsten Beschäftigungen mit dem Steinstoßen“ schlagen wir zur Vermeidung von Verletzungen folgende Regelungen à la bewährter Praxis DRTV (Rasenkraftsport) vor:
AK 60 und AK 65: 7,50-kg-Stein (kein 10-kg-Stein!!)
AK 70 und AK 75: 5,00-kg-Stein
AK 80 ff: 3,00-kg-Stein
3. Die Zweijahresregelung ab AK 80 ist eine sehr gute Lösung, denn die Leistungsverluste ab diesem Alter sind enorm und oft bereits halbjährlich registrierbar.
4. Wir sammeln keine Ergebnisse für Ihre Unterlagen, denn unsere Datenbasis ist derart umfangreich und damit ausreichend, dass unsere o.a. Aussagen damit voll begründbar sind.
Übrigen könnten wir ohnehin nur Daten liefern, die unseren unter Ziffer 2 gemachten Vorschlägen entsprechen (leichtere Gewichte).